Die Geschichte der Marienburg


Vom Konvent zur Hauptstadt des Deutschen Ritterorden.

 

Brunnen in der Hochburg

 

Die Geschichte der Burg geht weit über 700 Jahre zurück wovon wir nur einen kleinen Teil zeigen können.

Der erste Bau war das einstige Konventshaus, das in der zweiten hälfte des 13. Jahrhunderts, am Nogatbogen in der Weichselniederung errichtet wurde. Um seine Macht auf den eroberten gebieten der Pruzzen zu sichern, errichtete der Deutsche Orden ein ganzes Netz von Steinernen Wehrburgen. Eine davon war die Marienburg (Burg der hl. Maria, Schutzpatronin des Ordens), die sich nicht wesentlich von den andren Burgen ihrer Zeit unterschied. Um 1280 wurde die Bug vom Konvent und dem Komtur Heinrich von Wilnow bezogen.

Model der SchlossanlageNahezu dreißig Jahre lang war die Burg eine typische Grenzfeste die den Westrand des jungen Ordensstaates beschützt hatte. Als der Orden 1308 - 1309 das Danziger Pommern eroberte, befand sich Marienburg fast im Zentrum des beherrschten Territoriums. Dies war einer von zwei gründen warum die Ritter mit dem schwarzen Kreutz den Hauptsitz des Hochmeisters nach Marienburg verlegten.                                                                                            

Im September 1309 verlegte der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen seine Residenz von Venedig nach Marienburg, somit wurde die Burg zum politischen und administrativen Zentrum im Ordensstaat Preußen.

Damit die Feste den Aufgaben als Hauptsitz gerecht werden konnte musste sie entsprechend neu ausgestattet und umgebaut werden. Deswegen wurde in den zwanziger Jahren des 14. Jahrhunderts mit dem Umbau der Burganlage begonnen. Bereits um 1350 bestand die Burg aus drei mittelalterlichen Gebäudekomplexen die schon jetzt eine der mächtigsten Burgen war. Jeder der einzelnen Komplexen verfügte über eigene Befestigungsanlagen und konnte sich somit selber Verteidigen.

hochmeister figurenAm prunkvollen Hof des Hochmeisters trafen sich im 14. Jahrhundert Ritter aus ganz Europa zusammen, die sich hier auf die Kreutzfahrt machten gegen Litauen und Samogitien. Wo noch die hohe Ritterlichen Ideale gepflegt und gelebt wurden, mit der Niederlage des Deutschen Ordens bei Tannenberg 1410 ging nicht nur die Macht der Ritter zur Neige sondern auch die Glanzzeit der Marienburg.

1457, während des dreizehnjährigen Krieges zwischen Polen und dem Deutschen Ritterorden, hat der König Kasimir der Jagiellone das Schloss eingenommen. Von nun an war die Burg über dreihundert Jahre mit der Geschichte Polens verknüpft. Im Hochmeisterpalast wurde die Residenz der Polnischen Monarchen eingerichtet und auf dem Schloss eine Militär Besatzung stationiert.

Burgmauer Die Polnische Geschichte der Burg wurde durch die erste Teilung Polens im Jahr 1772 unterbrochen, wodurch Marienburg an Preußen viel. Die Beamten Friedrich des II. ließen die Burg in eine Kaserne und Lagerräume umbauen. Das Ergebnis waren Sprengungen und bleibende Schäden.

Mit der Romantischen Strömung ende des 18. Jahrhunderts Anfang des 19. Jahrhunderts erwachte das Interesse an der Burg wieder. Ein staatliches Restaurierungswerk wurde eingeleitet das die Marienburg wieder in altem Glanz erstehen ließ. Die Bemühungen wurden gegen ende des zweiten Weltkrieges zunichte gemacht als die Anlage durch Kriegshantlungen zu 50% zerstört wurden. Nach dem Krieg hat man den wiederaufbau beschlossen und durch die Bemühungen der Polnischen Denkmalpfleger kann man die Burg fast wieder in ihrer alten Schönheit bewundern.

Es gebührt den Polnischen Denkmalpfleger ein ganz besonderer Dank für ihre hervorragende Arbeit an diesem Kunstwerk der europäischen Geschichte.

 

© thomas.haus